„Hinschauen“: Gedenken zum 9. November

Zahlreiche Wülfratherinnen und Wülfrather hatten sich am 9. November zur Gedenkveranstaltung am Gedenkstein am Rathaus eingefunden.

Wie traditionell üblich lud die SPD Wülfrath am vergangenen Mittwoch, dem 9. November, um 16 Uhr zur Gedenkveranstaltung für die Opfer des Nationalsozialismus am Gedenkstein am Rathaus ein. Ortsvereinvorsitzender Niels Sperling legte zuerst ein Blumengesteck nieder und sprach dann vor den knapp 30 Anwesenden zum diesjährigen Leitgedanken Hinschauen. Wie in den Jahren zuvor sollte dieser Leitgedanke den roten Faden der Ansprache bilden. Niels Sperling sprach den deutschen Schicksalstag an. Er nahm Bezug auf die veränderte Situation seit dem Ausbruch des Angriffskrieges des russischen Präsidenten Putin und verurteilte den Krieg nochmals scharf. Bezugnehmend auf den 9. November 1938 sprach er vom Terror der Nationalsozialisten, die überall im damaligen Deutschen Reich Synagogen und jüdische Geschäfte plünderten und zerstörten. Er appellierte:

„Es ist unsere Pflicht aufzustehen, nicht zuzugucken, laut zu sein, zu protestieren. Treten wir Hass entgegen. Denn: Jeder Krieg kennt bloß Verlierer.“

Bürgermeister Rainer Ritsche, der zusammen mit vielen anderen als Gast gekommen war, knüpfte daran an und widmete sich den jüdischen Opfern in Wülfrath. Die Familie Beyth habe den Terror in ihrem Geschäft (heute Wilhelmstr. 98), Tochter Johanna Beyth wurde nach der Deportation im Ghetto Minsk 1942 ermordet – ihr Stolperstein erinnert noch heute an sie.

Die SPD Wülfrath dankt allen Gästen, die an der Gedenkveranstaltung teilgenommen haben und so die Erinnerung an die Opfer dieses menschenverachtenden Regimes wach halten.