Zur Reduzierung der klimaschädlichen CO2-Emissionen und weiterer Luftschadstoffe in Wülfrath wird die Verwaltung gebeten zur Entwicklung eines gesamtstädtischen Verkehrskonzeptes folgende Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit zur Verbesserung der städtischen CO2-Bilanz zu untersuchen:
- Überprüfung und Optimierung der Verkehrssicherheit und der Infrastruktur für Fußgänger*innen und Radfahrende.
- Direkte sichere Radverbindungen aus den Quartieren in die Innenstadt.
- Einrichtung von mehr Tempo-30-Bereichen bzw. Tempo-20-Bereichen.
- Einführung eines Parkraum-Managements unter Einbindung des Einzelhandels im Gesamtkontext der Perspektivenwerkstatt.
- Verbesserung der verkehrlichen Radwegeanbindung an ein überörtliches kreisweites Radwegenetz inklusive Radschnellwegen.
- Vorrang für Kreisverkehre unter Beachtung der Barrierefreiheit für den Fußverkehr.
Ziel aller Maßnahmen soll die Verbesserung des Modal Splits zugunsten von Fußgänger*innen, Radfahrenden sowie Bus- und Bahnfahrenden sein.
Begründung:
Die klimaschädlichen Belastungen unserer Umwelt durch CO2-Emissionen sind wissenschaftlich bewiesen und werden von ernst zu nehmenden Politiker*innen nicht bezweifelt. Wenn Klimapolitik aber mehr als Symbolpolitik sein will, dann müssen auch Kommunen ihre Beiträge leisten.
Etwa ein Fünftel der schädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr: 161 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2). Davon werden allein 149 Millionen Tonnen im Straßenverkehr emittiert. Bereits 7,5 Mio. Tonnen CO2 ließen sich vermeiden, wenn nur ca. 30 % der Kurzstrecken bis sechs Kilometer in den Innenstädten mit dem Fahrrad statt mit dem Auto gefahren würden (Quelle: Kreis Mettmann, Vorlagen Nr. 71/001/2021).
Der CO2-Ausstoss muss also gebremst und gemindert werden, wenn ein weiterer globaler Temperaturanstieg vermieden werden soll. Nicht nur um der intergenerativen Gerechtigkeit Willen sind wir somit alle verpflichtet, den nachfolgenden Generationen eine gesunde Umwelt zu hinterlassen.
Bekanntlich ist insbesondere der Individualverkehr für einen erheblichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Daher ist es auch in Wülfrath nicht nur wichtig, die Voraussetzungen zur verstärkten Nutzung von fußläufigen Verbindungen und Radwegen sowie eine Ausweitung des Bus- und Bahnangebotes langfristig zu verbessern. Vielmehr muss für eine klimagerechte Mobilität der Zukunft auch die Minderung von CO2-Emissionen und weiterer Luftschadstoffen durch weiter Geschwindigkeitsreduzierung im Wülfrather Stadtgebiet angestrebt werden. Ein einfaches „Weiter so“ kann daher keine Lösung sein.