Gedenken zum Jahrestag der Reichspogromnacht: „Nie wieder! – 9. November 1938“

Nie wieder! – 9. November 1938

„Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Gewerkschaftler. Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.“, so lautet ein Zitat des evangelischen Pfarrers Martin Niemöller.
Die SPD Wülfrath will heute nicht schweigen. Wir wollen erinnern und gedenken. Heute vor 82 Jahren, am 9. November 1938, wurden im Rahmen der Novemberpogrome jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger ermordet und deportiert, Synagogen in Brand gesetzt und Geschäfte zerstört. Die menschenverachtende Politik der Nazi-Diktatur hat Millionen von Menschen ihres Lebens beraubt, Familien auseinandergerissen und Deutschland zerstört.

Wir sagen: Nie wieder! Nie wieder in Zeiten, wo Rechtspopulisten, Faschisten, Rassisten, Antisemiten und Nationalisten in den Räten und Parlamenten versuchen ihre menschenverachtende Politik wieder salonfähig zu machen!
Wir sagen: Nie wieder zu Hass und Hetze! Die Wülfrather Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stehen für Demokratie, Respekt, Toleranz und Weltoffenheit.

Ganz besonders möchten wir den Wülfrather Opfern gedenken, denen ein Stolperstein gewidmet ist:

  • Johanna Beyth (geb. 1889) wurde im November 1941 deportiert und im Jahr darauf in Minsk ermordet. Ihr Stolperstein an der Wilhelmstr. 98 erinnert noch heute an Sie.
  • Eugen Raukamp (geb. 1905) wurde am 19. April 1938 verhaftet und in Düsseldorf inhaftiert. Danach wurde er ins Konzentrationslager Buchenwald, später nach Neuengamme deportiert, wo er am 13. Juli 1943 ermordet wurde. Sein Stolperstein an der Heumarktstr. 19 erinnert noch heute an Ihn.
  • Willi Evertz (geb. 1908) wurde ebenfalls am 19. April 1938 verhaftet. Nach Haftzeit in Düsseldorf, deportierten die Nationalsozialisten ihn 1943 ins Konzentrationslager Neuengamme, wo er am 27. Juli 1943 ermordet wurde. Sein Stolperstein an der Heumarktstr. 19 erinnert noch heute an Ihn.
  • Heinrich Dreier (geb. 1902) wurde am 30. März 1944 verhaftet, weil er Zeuge Jehovas war. Nach Gefangenschaften in Düsseldorf und Wuppertal-Bendahl konnte er überleben. Sein Stolperstein auf dem Panoramaradweg am alten Bahnhof erinnert noch heute an Ihn.
  • Maria Selma Dreier (geb. 1898) wurde am 11. April 1944 verhaftet, weil sie Zeugin Jehovas war. Nach Gefangenschaft in Düsseldorf ist ihr Schicksal unbekannt. Ihr Stolperstein auf dem Panoramaradweg am alten Bahnhof erinnert noch heute an Sie.

Gestern wurden Ihre Stolpersteine Ihnen zum Gedenken geputzt und rote Nelken niedergelegt. Auch allen nicht genannten Opfern der Nazi-Diktatur gedenken wir.
Lasst uns niemals schweigen! Lasst uns immer erinnern!